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Es freut mich natürlich sehr, wenn meine Werke reichlich gelesen werden und unterhalten oder zum Nachdenken anregen. Natürlich sind auch immer wieder gut gemeinte Kritiken erwünscht!

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Graue Zeilen

Eine Kurzgeschichte
Kategorie: Tragik, Krieg
Sommer, 2013


Es war tiefste Nacht und die Sterne übersäten den Himmel, als im Schein eines Vollmondes ein Kurier, gehüllt in einen zerschlissenen Mantel, an die Tür der Kaserne klopfte. So fand er sich wenig später in der hellen Wärme eines kleinen Kamins wieder, umschwärmt von einer Horde ungeduldiger Soldaten, die Herzen schwer von Sehnsucht.
„Welch Botschaft bringt du von Zuhaus?“, riefen sie durcheinander. „Rück Brief und Päckchen für uns raus!“
Da teilten die halb-erfrorenen Hände des Kuriers für jeden tapferen Mann etwas aus. Die Gesichter strahlten, das Feuer spiegelte sich in Freudentränen, die langsam über Wangen rannen. Gedanken schwirrten in den Köpfen und ein jeder verweilte einen Moment in den geschmückten Häusern daheim zum Weihnachtsfeste mit Frau und Kind.
Doch da zerbarst ein Schrei die Stimmung und Blicke flogen durch den Raum. Man ahnte das Schlimmste und die Stille drückte ihre Herzen schwer beim Anblick eines entsetzten Kameraden. Es nahm der Älteste ihn zur Seite, bedeutete die Anderen zu gehen. So saßen sie zu dritt – der Kurier, der Älteste und der junge Soldat, dessen Tränen die Flammen des Kamins nicht spiegeln wollten. Denn er erhielt einen Brief seiner hübschen Frau mit Zeilen, die graue Botschaft verrieten:

„O, Liebster, so eilt herbei in der Stunde der Not,
mein Herz ist schwach,
es scheint, als erwarte mich der Tod.

Die Sehnsucht macht die Brust mir schwer,
ich vermisse Euch
und begehre Euch so sehr.

Doch weiß ich um Eure Pflicht Bescheid.
Mein Herz bleibt schwach,
aber folgen müsst Ihr geschworenem Eid.

Wann und wo werden wir uns sehen?
Liebend und wieder vereint,
wo wir in einem Paradies dann gehen.“

So stand es geschrieben und die Männer begriffen, dass der Winter wieder seine Opfer verlangte. Denn es war kalt in diesen Zeiten, wo der Krieg das Land verwüstet hatte. Drum war es schmerzlich zu sehen, wie sich der Tod an einem jungen Mädel laben wollte.
Wieder weilte die Stille in diesem Raum, wo Dunkelheit selbst das Glühen im Heizofen verschluckte. Draußen sammelten sich Wolken, die der Sternen Schein entschlafen ließen, um Schneeflocken gen Erde zu treiben, die in dieser kalten Welt sich häufen wollten. Als Moment um Moment verstrich und eine weiße Schicht das Land eindeckte, entschied der Älteste sich in die Schlafkammer zurückzuziehen, dem Jüngeren Zeit zu geben, die grausame Botschaft zu ertragen. Der Bote schlief bald vor den Flammen ein und seine Träume schickten ihn an einen besseren Ort. Doch Träume sollten den jungen Soldaten nicht erreichen, denn seine Seele hämmerte an die Tür der Kaserne, sich der Seelenverwandten sehnend.
„Bleib ich an diesem Ort“, murmelte der Jüngling, „bist du mir immer fort. Mein Herz könnt' solch Qual nie vergessen und würde meine Seele zerfressen.“ Da stand er auf, die Flammen loderten ein letztes Mal auf und färbten das Abbild der Entschlossenheit in seinem Gesicht. Um sein Schicksal war er sich bewusst, denn Fahnenflucht zog die letzte aller Strafen mit sich. „Ich bezahle jeden Preis für dies gefährliche Streben, denn ohne dich, werd' ich nicht weiterleben.“
Ein Mantel, ein Gewehr sowie einen Beutel mit harten Brotkrusten und Dörrobst - er war bereit. Er stahl das Pferd, das ihm schon seit seinem Beitritt im Dienst vertraut war, denn welcher Gott hätte ihn strafen sollen? Im rasanten Galopp kämpft sich der Recke durch das eisige Gewand des Winters, durch die kühlen Falten eines weißen Tuches, geflickt aus Flocken, gewoben von kühlen Fingern.
Auf einem Hügel hielt er an, das Pferd wendend, um zu der Kaserne zurückzuschauen. „Ihr Kameraden, auf Wiedersehen! Mögen eure Wege weitergehen! In guter Erinnerung möcht' ich euch sein, denn sonst bleib ich in meinem Kampf allein.“ Eine Träne rann über das kalte Gesicht, das sich an den Glutschein des Ofens nicht erinnern konnte. Die Freunde ließ er im Stich, um sein eigenes Herz zu retten.
So ritt er durch ein trostloses Land, geführt von seinen Sinnen, seinem Verstand und seiner Seele. So ritt er durch zerstörte Dörfer, geführt von verkohlten Äckern, eingestürzten Häusern und leeren Menschenhüllen. Er zog einen Eiskristall aus der Mähne seines Hengstes. Diesen betrachtend, wollte er die Welt um sich vergessen, die Schuld zerfressen, da auch durch seine Hand, der Erde unschuldiger Boden vom roten Elixier des Lebens trinken musste. Der gefrorene Klumpen schmolz nicht in der Kälte seiner Hand.
An einem Fluss hielt der junge Soldat. Durch den glitzernden Eisnebel, der aus den Nüstern des Reittieres hervorstieß, sah er das Gewässer erstarrt in einem frostigen Schlaf. So trieb er sein Ross an und ritt entlang des Ufers eine Brücke suchend. Es schlug sein sorgenvolles Herz nur wenige Male, bis ein Tosen lauter wurde, das einem Wasserfall glich. An einer Stelle war der Fluss aufgebrochen und das kalte Nass stürmte wie ausgemergelte Hunde, die sich um einen Knochen rangen.
Tatsächlich schien in seiner schlimmen Lage dem jungen Soldaten wohl doch eine Spur des Glückes zu ereilen, denn im Schneegestöber stand eine Hütte. Seine Ahnung bestätigte sich, als er an die Tür klopfte und ein Mann öffnete, der sich als Fährmann erwies.
„Was ist euer Begehr?“, fragte dieser, den Fremden und sein Gewehr unter gerunzelten Brauen musternd.
„Ich bitte Euch sehr: Helft mir, dass andere Ufer zu erreichen! Könnt Ihr Euer Gemüt dazu erweichen?“
Eine ablehnende Geste und die letzte Hoffnung wollte die Tür wieder schließen. Da stieß der Soldat mutig den Fuß zwischen Tür und Rahmen und reichte dem Schiffer ein Pergament. Dessen Augen flogen über die Zeilen und verengten sich zu schmalen Schlitzen, als wollten sie den Worten jeglichen Zugang versperren. Es rührte sich sein Gemüt und schon bald standen beide und bemühten sich mit einem Boot den Fluss zu passieren. Der Fährmann kannte geeignete Stellen, die es selbst bei diesem Wetter gewährleisteten, möglichst sicher zu fahren.
Gischt wirbelte auf, als das kleine Schiff den Fluss teilte und es sich anfühlte, als führte man eine Kutsche auf einem holprigen Steinweg entlang. Der wässrige Schleier benetzte das Gesicht des jungen Soldaten und ihm war, als gefror er auf seiner Haut, wie ein eisiger Kuss, zärtlich und stechend zugleich. Er schaute zurück zum Fährhaus, wo sein Hengst unter einem Vordach stand. Nun musste er auf seinen Füßen zum Dorf gelangen und hoffte auf die Kraft, die ihm seine Entschlossenheit schenken musste.
Die Fähre legte an einem Holzsteg an. Auf festem Boden angekommen, klopfte der Fährmann den Soldaten auf die Schulter und erzählte von „harten Zeiten“ und „Nächstenliebe“, doch die Worte glitten mit dem Wind wie die Schneeflocken am Ohr seines Gegenüber vorbei. Denn dieser wollte einfach weiter, weshalb er dem Fährmann vielleicht auch nur halb so herzlich dankte, wie dieser es verdiente.
Mittlerweile lag der Schnee so hoch, dass sich die Fußstapfen im Schnee abzeichneten. Mantel und Gürtel zog er enger; letzteres um das hohle Gefühl im Bauch zu bekämpfen, das weniger vom Hunger als von Unwissenheit genährter Sorge kam. Er war dabei mit schleppenden Schritten einen Hügel zu erklimmen, der ihm die Sicht auf seine Heimat ermöglichen würde. Seit dem Kriegsbeginn war er fort. Die Blumen, die im Frühjahr leicht zu Frühlingslüften nickten, schienen ihm jetzt wie ein längst verblichener Traum. Den Leuten im Dorf war es gut ergangen, sie hatten die Ostertage ausgiebig gefeiert, bis die grausame Nachricht sie ereilte und ihr Lachen letztendlich nur eine illusorische Erinnerung blieb.
Seine Gedanken fielen zusammen, als er ein fernes Krachen, dann weiteres Knacken und Knarzen hörte. Sein Mantel wirbelte den Schnee auf, als er sich ruckartig umdrehte. Schreie drangen an sein Ohr, durchbohrten seinen Kopf, vereint mit dem fürchterlichen Anblick, der sich ihm bot.
Wie gewaltige Pranken schien die Strömung den Kahn gegen den gefrorenen Abschnitt des Flusses zu stoßen, wo die eisigen Zähne sich in das Holz gebissen hatten und es brachen, wie einen Zweig in einem Herbststurm. Die letzten Schreie des Schiffers verhallten über die verschneite offene Ebene. Erst in diesem Moment merkte der Zeuge dieses Unglücks, das er auf die Knie gefallen war. Er vergrub sein Gesicht in seine Hände und wartete, wartete, bis die Geräusche vom brechendem Gehölz endeten, wartete, bis die Schreie in seinem Kopf verklungen waren.
Als er aufschaute, verschlang das Ungestüm das letzte Stück des Kahns. Einsam flatterte ein Segel, dass den Fluten entkommen konnte und nun in die Ferne dahinflog. Doch er sah es nicht mehr, denn er erreichte den Gipfel des Hügels. Wie er das Gefühlswirrnis bändigen konnte, war ihm unklar. Vielleicht musste es sein, denn Schuldgefühle würden den letzten Teil seiner Seele einfrieren.
Auch wenn er den Pfad zum Dorfe nicht ausmachen konnte, so wusste der junge Mann sofort, in welche er Richtung er blicken musste, um die fernen Häuser zu sehen.
Der Schneefall ließ nicht nach. Dem Winter gefiel es sich der Welt wieder einmal anzunehmen, als ob er es nie müde werden würde. Er schickte seine Winde, um seinen weißen Regen über alle Grenzen des Kontinentes zu schicken, die Botschaft seiner Wiederkehr vermittelnd.
Schritt für Schritt kämpfte sich der Mann weiter. Die Kälte zerrte an ihm, es fror ihm am gesamten Leib, seine Wangen waren hohl, sein Gang war gekrümmt, als hätte er den Winter seines Lebens schon erreicht. Manchmal schaute er nach unten, um sich zu vergewissern, dass er noch ging, denn das Dorf wollte nicht näher kommen und seine tauben Füße fühlten die Schritte nicht mehr. Im Innern war er leer. Da war nichts. Er wünschte sich irgendetwas, sogar Schmerz, nur um dieser endlosen Monotonie zu entkommen.
Wie ein Sack Mehl fiel er nach hinten. Der Schnee kuschelte sich an seinen starren Körper, liebkoste ihn, wollte ihn trösten. Es kam so plötzlich, jegliche Kraft wich aus seinem Leib, er war am Ende. Den Weg würde er nie schaffen. Was hatte er sich nur gedacht? Er war am Ende.
Doch was war das? Es fegten Winde über die Ebene, doch sie waren nicht mehr von Schnee genährt. Sie trieben die Wolken in die Ferne und die aufgehende Sonne sendete ihre morgenroten Strahlen in die kalte Welt und der aufwirbelnde Schnee glitzerte wie Strass, trügerisch und trotzdem schön.
Wie aus dem nichts schoss etwas Weißes an dem Liegenden vorbei. Von den Strahlen geblendet, konnte er nicht ausmachen, was es war. Ein paar Herzschläge später flog es wieder auf der anderen Seite entgegengesetzter Richtung, nur um wenig später wieder aufzutauchen. Welches Todesgespenst wollte sich da seiner bemannen? Der Boden bebte leicht, als die Gestalt ihm näher kam. Unwillkürlich suchten seine Hände das Gewehr, wie ein fast mechanischer Vorgang, der bei Gefahr ausgelöst wurde. Er wollte sich aufrichten, jedoch war ihm, als wiegte sein Mantel schwerer als alle Lasten, die er je tragen musste. Das Wesen hielt vor ihm an und schnaubte.
War es denn möglich? Ein zweites Schnauben ertönte, aber keins von der Sorte, vor der man sich fürchten müsste, sondern ein nahezu aufrichtiges, dass dem Soldaten nur allzu bekannt vorkam. Er zog sich am Steigbügel langsam und mühevoll auf den Sattel herauf. Dann ließ er sich nach vorn fallen, fest den Hals umschlingend. Es war ihm unerklärlich, wie das Tier den Fluss überqueren konnte, denn das Eis schien dünn und die Strömung nicht zu bändigen. Seine blauen Lippen formten ein Lächeln und aus dem müden Auge quälte sich eine Träne, als er das treue Pferd lobte.
Im Sprint ging es weiter. Die Winde bissen ihm ins Gesicht, weshalb er sein gesamtes Gesicht in seiner Kapuze versteckte und nur noch dem pfeifenden Geräusch und dem Knirschen des Schnees lauschte.
Er wusste nicht wie, er wusste nicht wie lange, doch der Hengst legte den ganzen Weg bis zum Dorf zurück. Erst als der Ritt endete, schaute er aus seiner schützenden Hülle hervor.
Die Straßen des Dorfplatzes waren leer. Die Menschen trauten sich nicht heraus, anders als an den warmen Sommertagen, wo der allgemeine Marktrubel sich zur frühen Morgenstunde einfand. Trotzdem wärmte der Anblick der Heimat das Gemüt des Heimgekehrten und wenn auch der Körper kalt war, so schmolz die Eisschicht, um sein armes Herz und er fasste neuen Mut. Der letzte Weg war ihm bekannt, als hätte er diesen Ort nicht einen Tag lang verlassen. Er verscheuchte alle Schreckensbilder, die seinen Kopf bewohnen wollten.
Als sein kleines, bescheidenes Haus in Sicht kam, brachte er das Pferd zum Stehen und sprang etwas zu eilig ab, stolperte kurz, ehe er zu einem Lauf ansetzte, als flöhe die Zeit vor ihm und er müsse sie einfangen. Ungeduldig drückte er, bei der Haustür angelangt, die Klinke – verschlossen. Ohne zu zögern hob er einen kleinen Topf mit verwelkten und frostüberzogenen Blumen, fand den rostigen Schlüssel und der Eintritt ins Haus war ihm ermöglicht. Drinnen schob er die Tür wieder zu und sperrte die vereiste Außenwelt ab. Langsam, fast schleichend, als erwartete er das Schlimmste, begab er sich in das Schlafzimmer.
Auf einer harten Matratze gebettet, lag sie da, die dicken Daunendecken bis über die Schultern hochgezogen und das Gesicht erstarrt, in dem dämmrigen Licht, das durch das staubige Fenster fiel. Er konnte sich nicht zurückhalten und rannte nahezu ungehemmt auf sie zu. Tränen rannen über sein Gesicht, als er ihr schönes Antlitz betrachtete. Obwohl ihr Gesicht durch Sorge und die Zeiten des Krieges gezeichnet waren, verzauberte es immernoch den Soldaten, wie an dem schönen Tag im Mai, an dem sie sich kennenlernten. Trotz der Krankheit, die sie befiel, hatte sie eine gesunde Gesichtsfarbe. Ihr Atem ging langsam und ihr Brustkorb hob und senkte sich unter den wärmenden Federn. Er wollte sie aus ihrem schönen Schlaf nicht wecken, setzte sich neben sie in einen Sessel und betrachtete sie. Das wenige Sonnenlicht verlor sich in seinen Tränen und sie schimmerten, als sie den Weg über seine Wangen einschlugen. Die Umstände missachtend, lächelte er und spürte eine merkwürdige Zufriedenheit, die ihn fremd und beinahe unangenehm war. Er saß so eine oder viele Stunden da, als gäbe es keine Zeit mehr, als würde dieser Moment ewig sein, als wäre ihre Schönheit nie vergänglich. Er war so gebannt, dass er es zuerst gar nicht merkte, als sie sich regte und die Augen öffnete. Sein Herz machte einen Sprung, als sich ihre Blicke trafen. Sie schien verunsichert, ihr Lächeln zuckte, den Liebsten erkennend, doch sich ob Traum oder Realität nicht bewusst. Er sei nun da, meinte er, sie bräuchte sich nicht mehr zu fürchten.
Die junge Frau warf die Decken zur Seite, die plump zu Boden fielen und auf ihrem Nachthemd leuchteten gestickte Rosen. Mit einem kräftigen Sprung warf sie sich an ihn und lachte aus vollem Halse, als hätte sie all das verbliebene Glück dieser Zeit gekostet. Doch der junge Mann war steif, die Augen weit geöffnet, den Mund offen, wie er erfroren wäre in der Nacht zuvor. Sie tänzelte um ihn herum, nahm seine kalten Hände und kuschelte sich immer wieder an ihn. Da begriff er.
Die grauen Zeilen, die er erhielt, waren Worte eines Dichters, wie ein Poet die leidenschaftliche Sehnsucht nach der Geliebten beschreibt. Sehnsucht, die sich wie der Tod anfühlte. Ein Missverständnis.
Er hielt sie fest, gröber als beabsichtigt. Sie verharrte. Er dachte an seine Kameraden. Sie schaute ihn an. Er dachte an den Fährmann. Sie schaute ihn an mit ihren lebendigen Augen. Er dachte an sein Vergehen. Sie würde leben. Er müsste mit dem Tode sühnen. Doch sie würde leben.
Der junge Soldat setzte zu Worten an, unterbrochen von der Tür im Flur, die lautstark geöffnet wurde. Er kniff die Augen zusammen, als hämmernde Schritte näherkamen.
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Nachwort:
Nach dem Schreiben dieser Kurzgeschichte habe ich einen deutlichen Unterschied zu meinen anderen Geschichten feststellen können. Es ist hier nicht nur der bewusste poetische Schreibstil, sondern auch, die Tatsache, dass mein allgemeiner Stil reifer geworden zu sein scheint, was ich aus den Reaktionen derer entnehme, die diese Geschichte zuerst gelesen haben.
Inspirieren ließ ich mich von  Franz Kafkas Erzählung "Ein Landarzt".
- Der Traumpilger (31.10.2013)

1 Kommentar:

  1. Was ich sehr gut gelungen finde, ist die Beschreibung der Gestik und Mimik und die dafür verwendeten Adjektive. Diese zwischenzeitlichen Einzelheiten werfen einen in das Geschehen.
    An den Beschreibungen der Umwelt fallen mir die Kontraste auf, von der Kälte draußen und der Wärme in Gedanken und dann am Ende die Kälte im Haus, was gut dargestellt ist. Irgendwie ist das auch verbunden mit dem Schmerz und Glück, was abwechselnd auftaucht.
    Ich mag es, dass die Geschichte keinen wirklichen “Anhaltspunkt” hat, wörtlich gemeint, dass man immer weitergezogen wird.
    Interessant auch, weil Kurzgeschichten sonst irgendwie anders aufgebaut sind.

    Wenn du sowas in der Art zu einem längeren Text ausbauen würdest, hättest du bestimmt noch mehr Platz für deine Beschreibungen der Gefühle und der Innen- und Außensicht.

    Richtig gut =]

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